Komet Ison - Ein Jahrhundert-Komet?
Ihr Begleitbuch zum Kometen
Komet ISON
© Kometen.info 2012-2013
Komet Ison - Ein Jahrhundert-Komet?
140 Seiten, EUR 8.90

Bisherige Entwicklung von Komet ISON

Stand: 17.12.2013

Die russischen Amateurastronomen Vitali Nevski und Artyom Novichonok fanden auf Fotos, die sie am 21.09.2012 mit dem 40cm-Teleskop des International Scientific Optical Network (ISON) aufgenommen hatten, ein bislang unbekanntes Objekt. Sie hielten es zunächst für einen Asteroiden; Folgebeobachtungen zeigten dann aber rasch die kometare Natur. Fast zeitgleich stellte es sich heraus, dass C/2012 S1 bereits im Dezember 2011 und im Januar 2012 von Pan-STARRS und der Mount Lemon Sky Survey fotografiert, aber damals nicht bemerkt worden war. Mit den nun vorliegenden Daten aus 9 Monaten konnte eine recht präzise Bahn berechnet werden. Demnach wird ISON seinen geringsten Sonnenabstand mit lediglich 0.01 AU (etwa 1.5 Millionen Kilometer) am 28.11.2013 erreichen, um die Jahreswende wird er die Erde in etwa 0.4 AU Abstand passieren. In Sonnennähe könnte er mit einer Helligkeit, die der des Vollmondes gleichkommt, am Taghimmel neben der Sonne sichtbar werden. Danach sollte er bei immer noch beachtlicher Helligkeit (etwa +1 mag) einen extrem langen Staubschweif ausbilden. Für Beobachter in mittleren nördlichen Breiten wird er dann - im Dezember 2013 - optimal am Nachthimmel platziert sein. Ob es tatsächlich zu einer derart spektakulären Himmelserscheinung kommen wird, ist abzuwarten. Nach den bislang vorliegenden Bahndaten dürfte es sich um den ersten Besuch dieses Schweifsterns im inneren Sonnensystem handeln. Bei solch "neuen" Kometen bleibt die tatsächliche Entwicklung oft hinter den ersten Erwartungen zurück.
Komet ISON wird Ende September 2013 in weniger als 0.1 AU Entfernung am Planeten Mars vorbeiziehen, sodass Beobachtungen mit den dort operierenden Raumsonden und Landefahrzeugen möglich sein sollten.

Ende 2012 war Komet ISON noch ein sehr lichtschwaches Objekt der 16. Größenklasse, das nur sehr gut ausgerüsteten Amateurastronomen zugänglich war. John Bortle, einer der erfahrendsten Kometenexperten, rechnete unabhängig von der sonstigen Performance des Kometen damit, dass C/2012 S1 Anfang Dezember 2013 einen enormen Schweif entwickeln wird.

Die Helligkeit von Komet ISON betrug im Januar 2013 etwa 14 mag. Zu dieser Zeit wurden erste Planungen für wissenschaftliche Untersuchungen bekannt.

Am 31.01.2013 wurde bei Komet ISON erstmals ein kleiner Schweif beobachtet, dessen scheinbare Länge etwa 20 Bogensekunden beträgt. Am 05.02.13 hat die NASA Fotos des Kometen veröffentlicht (Video), welche die Raumsonde Deep Impact bereits am 17. und 18.01.13 aufgenommen hatte.

In Kalenderwoche 8, welche wenig Neuigkeiten zu den aktuellen Kometen brachte, gab es eine relativ fruchtlose Diskussion über ISONs mutmaßliche Helligkeitsentwicklung im November/Dezember 2013.

Außer gelegentlichen Fotos und einer Übersicht der geplanten Forschungsvorhaben gab es im März keine nennenswerten Neuigkeiten zu Komet Ison. Trotzdem war der Schweifstern in den Medien im Rahmen der Berichterstattung zu Komet Panstarrs permanent präsent. Als Kuriosität war dabei die Aufdeckung eines Plagiats von Teilen unseres Portals Komet-Ison.de seitens eines deutsches Wochenmagazins zu vermerken. Dagegen war das (zufällig?) namensähnliche Ison-Komet.de eher in die Kategorie "Me too" einzustufen, wobei dieses Portal, welches Informationen von einem bislang als solcher nicht in Erscheinung getretenen "Experten" versprach, vor allem als schlecht getarntes Werbeportal für einen Astronomieversand diente. Offener und mit hochwertigerem Content machte dies ein anderer Teleskophändler, welcher für seine Seite sogar mit Google-Ads warb. Die Erwartungen an Komet Ison waren auch hinsichtlich der Verkaufszahlen von optischen Geräten offenbar groß ...

Mangels andere News wurde in der letzten Märzdekade zunächst wieder einmal über eine angeblich schwächelnde Entwicklung von Komet Ison diskutiert, auch in einem deutschen Forum. Zumindest wurde dadurch in den Medien die "Jahrhundert-Komet"-Euphorie etwas abgekühlt. Dennoch lohnte es durchaus, über realistische Alternativszenarien nachzudenken.
Wie erst am 29.03.13 bekannt wurde, hatte der Satellit SWIFT Komet Ison bereits am 30.01.13 im UV-Licht fotografiert und seitdem fortlaufend beobachtet. Dabei wurde die Produktionsrate an Staub und Wasser bestimmt, woraus sich der Durchmesser des Kerns zu etwa 5km bestimmen ließ. Damit ist Ison ein sehr durchschnittlicher Komet, welcher allein durch die extreme Annäherung an die Sonne große Helligkeit entwickeln kann.
Währenddessen kamen auch die erdgebundenen Beobachtungen im Rahmen der Comet ISON Observing Campaign (CIOC) in Gang.

Was bereits vorab durchgesickert war, wurde Ende April offiziell bestätigt: Das Hubble-Teleskop hatte Komet Ison am 10.04.2013 fotografiert. Erste Analysen bestätigten den zuvor bereits an Hand der Daten von SWIFT abgeleiteten Durchmesser des Kometenkerns von etwa 5 km.
Ein etwas unglücklich aufgemachter Beitrag der NASA brachte das Thema "Meteorschauer von ISON" in Umlauf. Dieses wurde sowohl von einigen Medien als auch von gewissen Bloggern begierig aufgegriffen. Sachliche Klarstellungen erschienen u.a. von Ian Musgrave und Mikiya Sato.
Derweil gab Uwe Pilz, Vorsitzender der Fachgruppe Kometen auf einer Tagung in Würzburg einen recht optimistischen Ausblick auf Komet Ison.

Um die Monatswende April/Mai erschienen weitere Fotos von Komet ISON sowie ein paar Gedanken zu seiner Helligkeitsentwicklung, deren schwächelnder Verlauf nicht mehr zu übersehen war. Derweil beantwortete Stuart Atkinson alle wichtigen Fragen zu Komet Ison in zwei Bilddateien (1, 2).

Der Mai 2013 brachte nur vereinzelte Neuigkeiten zu Komet Ison. So erschien eine Analyse der Fotos des Hubble Space Telescopes. Außerdem wurden Fotos veröffentlicht, die mit dem 8m-Gemini-Teleskop auf Hawaii aufgenommen wurden. John Bortle meldete sich mit einer sehr realistischen Prognose zur Helligkeitsentwicklung von C/2012 S1 zu Wort. Demnach ist sicherlich kein "Jahrhundertkomet", aber Anfang Dezember eine durchaus eindrucksvolle Kometenerscheinung zu erwarten (dazu auch eine aktuelle Helligkeitskurve und eine Sichtbarkeitsanalyse für Mitteleuropa). Grund genug für das Astronomische Institut der Universität Bonn und die Volkssternwarte Bonn, eine gut durchdachte Veranstaltungsreihe "Kometenzeit in Bonn" aufzulegen.

Am 18.07.2013 erschien das vom Autor dieser Seiten geschriebene Buch "Komet Ison - Ein Jahrhundert-Komet?" (BoD Norderstedt, EUR 8.90). Ein zusätzliches Kapitel, welches in der Endfassung keinen Platz mehr fand, gibt es als kostenloses pdf (179 kb) zum Download.
Da C/2012 S1 immer noch unbeobachtbar in (scheinbarer) Sonnennähe am Taghimmel stand, gab es im Juni und Juli außer den Beobachtungen des Spitzer-Weltraumteleskops vom 13.06.2013 keine neuen Fakten zum Objekt des Interesses. Allerdings konte der italienische Kometenspezialist Toni Scarmato C/2012 S1 fotografisch bis zum 14.06.2013 verfolgen. Die "Silly Season" des Schweifsterns brachte nach einem (absichtlich?) missverständlich betitelten Video eines Wetterportals jedoch in der Kometenszene eine lebhafte Diskussion unter dem Titel "Comet ISON Bad Science" hervor. Auch die Frage der Verwandtschaft zwischen den Kometen Ison und Kirch war wiederum ein Thema. Weitere Blogpostings beschäftigten sich mit der Frage, wie ein Großer Komet definiert ist sowie mit dem allgegenwärtigen Begriff "Jahrhundert-Komet". Von Daniel Fischer erschienen eine Tabelle der bisherigen Forschungsergebnisse sowie eine ausführliche Zusammenfassung des Ison-Workshops, welcher zur Vorbereitung der CIOC am 01./02.08.2013 in Maryland stattfand. Die NASA publizierte ein digitales Poster mit einer Timeline der wichtigsten Forschungsvorhaben.

Nach einer sehr zweifelhaften und nicht bestätigten Sichtung am 07.08.2013 wurde Komet ISON am 12.08.2013 von dem britischen Amateurastronomen Bruce Gary erstmals nach der Konjunktion mit der Sonne definitiv wieder beobachtet und fotografiert. Gary selber gelang am 16.08.2013 die dringend erwartete Bestätigung. C/2012 S1 befand sich mit einer Helligkeit von etwa 14 mag im Bereich dessen, was für diesen Zeitpunkt zu erwarten gewesen war. Derweil waren weitere Infos zu den Beobachtungen mit dem Spitzer-Teleskop im Juni sowie ein Kalender der geplanten wissenschaftlichen Beobachtungen erschienen.
Immer mehr wurde klar, dass sich ISON nach Kohoutek (1973), Halley (1986) und Hale-Bopp (1996) zum vierten kometaren Massenevent unserer Zeit entwickeln wird. Ein sicherer Indikator dafür war das Erscheinen von Produkten, die niemand wirklich braucht - wie die von der Stadt Hamburg herausgegebenen silbernen Gedenkmedaillen.

Ab Mitte August wurde Komet Ison vielfach beobachtet und fotografiert, u.a. mit dem 1.8m VATT-Teleskop in Arizona. Dadurch wurde recht deutlich, dass seine Helligkeitsentwicklung der Ephemeride des MPC weitgehend entsprach. Unverstädlicherweise wurden dennoch zahlreiche Abgesänge auf den Schweifstern publiziert, u.a. von der renommierten Sky & Telescope. Möglicherweise sorgte die starke Streuung der Helligkeitsschätzungen, welche durch die bis dahin ungünstige Position des Kometen am Morgenhimmel bedingt worden sein dürfte, für Irritationen. Letztlich waren jedoch alle Spekulationen müßig, denn wenn sich Ison nicht vorzeitig komplett auflösen würde, würde sich erst nach der Perihelpassage Anfang Dezember herausstellen, wie er am irdischen Himmel in Erscheinung träte. Selbst seriöse wissenschaftliche Publikationen wie diese konnten nicht mehr als ein paar Anhaltspunkte vermitteln. Eine weitere neue Arbeit beschäftigte sich mit dem Ausgasungsverhalten von C/2012 S1 zwischen September 2012 und Juni 2013. Uwe Pilz hatte sich erste Gedanken über die mögliche Schweifentwicklung von C/2012 S1 gemacht (pdf zum Download, 181 kb). Einen Rückschlag musste derweil die CIOC hinnehmen, denn die geplanten Beobachtungen mit der Sonde Deep Impact scheiterten an derem plötzlichem Ausfall. Kurz danach wurde das betagte Raumfahrzeug offiziell aufgegeben.

Anfang September 2013 erschien im Oculum-Verlag eine kleine Broschüre zu Komet Ison, welche auch kostenlos als Online-Version zur Verfügung gestellt wurde. Weitere erwähnenswerte Online-Publikationen zu C/2012 S1 brachten Andreas Schnabel sowie der in Sachen Astronomie seit Jahren sehr engagierte Bayerische Rundfunk heraus.

In der letzten Septemberwoche und in der ersten Oktoberwoche erschienen von Tag zu Tag mehr Fotos des Kometen Ison. Da er am Morgenhimmel allmählich höher stieg und seine Helligkeit bereits um die 11 mag betrug, war er zu nun für zahlreiche Amateurastronomen zu einem Beobachtungsobjekt geworden. Daneben wurden aber auch professionelle Bilder veröffentlicht, die u.a. an einem 2m-Teleskop gewonnen wurden. Mit 2P/Encke und dem erst am 06.09.2013 entdeckten C/2013 R1 (Lovejoy) tummelten sich zwei weitere, ebenfalls um 11 mag helle Schweifsterne am Morgenhimmel. C/2012 S1 präsentierte sich mit einer grünlichen Koma und einem ebenso gefärbten Gasschweif. Die Farbe entstand durch die Anregung von Dicarbon (C2) und/oder Cyan (CN). Obwohl kein Zweifel bestand, dass Isons Helligkeit stetig zunahm, erregte kurzzeitig ein Aufsatz des in der Fachszene für seine Außenseitermeinungen bekannten Ignacio Ferrín Aufsehen, in dem die unmittelbar bevorstehenden Auflösung des Kometenkerns postuliert wurde.

Foto von Wilfried Bongartz
Komet Ison am 28.09.2013, aufgenommen in Swisttal bei Bonn zwischen 05:26 und 06:06 MESZ von Wilfried Bongartz.
Newton 17,5" F 4.7 (2100mm Brennweite)
CCD Kamera: Atik 4000m + IR-Passfilter
10 x 2min belichtet (2x2 Binning)
9 x 2min belichtet (1x1 Binning)
Belichtungszeit gesamt: 38min

Das Projekt BRRISON (Balloon Rapid Response for ISON) begann mit einer Enttäuschung, denn auf Grund eines technischen Fehlers konnten beim ersten Ballonstart am 29.09.2013 keine Daten gewonnen werden. Derweil wurden die ersten Ison-Fotos des Mars Reconnaissance Orbiters (MRO) publiziert. Diese erschienen im Vergleich zu erdgebundenen Bildern sehr bescheiden, denn die Kamera der Sonde war eigentlich für Aufnahmen der hell erleuchteten Marsoberfläche ausgelegt. Computergestütze Auswertungen sollten den Fotos aber vielleicht noch mehr Details entlocken. Immerhin wurde C/2012 S1 durch die MRO-Aufnahmen wieder zu einem Thema für Presse und Blogs. Auch in der astronomischen Öffentlichkeitsarbeit rückte Ison jetzt allmählich in den Blickpunkt, so bei einer Kinderaktion, welche am 03.10.2013 in Bonn stattfand. Im weiteren Sinn zur Öffentlichkeitsarbeit zählen konnte man sowohl eine am 20.10.2013 in London stattfindende Tagung als auch 3 neue Videos, die sich mit Ison beschäftigten: NASA (1), HST, NASA (2).

In der zweiten Oktoberwoche erschienen wiederum zahlreiche Bilder des Kometen Ison. Besonders hervorzuheben waren eine Aufnahme mit dem 80cm-Teleskop auf dem Mt. Lemmon, ein Weitwinkelfoto, welches den Schweifstern mit Mars und Regulus abbildete, ein Spektrum, in dem die grüne Linie des Dicarbons hervortrat, sowie eine Fotoserie, welche die Entwicklung von C/2012 S1 seit Januar 2013 dokumentierte. Die Helligkeitsschätzungen schwankten im Berichtszeitraum zwischen 9.8 mag und 11.0 mag. Daraus ließ sich ein Mittelwert von etwa 10.5 mag ableiten; der scheinbare Komadurchmesser betrug ungefähr 4.5 Bogenminuten, während die Schweiflänge mit circa 15 Bogenminuten (etwa 1/2 Vollmonddurchmesser) angegeben wurde.

Die Diskussionen über die fragwürdigen Hypothesen von Ignacio Ferrin setzten sich fort. Nachdem die Lage der Rotationsachse des Kometenkerns mit einiger Sicherheit bestimmt worden war, stieg jedenfalls die Wahrscheinlichkeit, dass C/2012 S1 die Perihelpassage einigermaßen intakt überstehen könnte. In einer aktuellen Arbeit verglich Zdenek Sekanina Ison mit den Kometen C/2002 O4 (Hönig), der sich relativ weit entfernt von der Sonne aufgelöst hatte, und C/1962 C1 (Seki-Lines), welcher eine enge Sonnenbegegnung unversehrt überstanden hatte. Der Autor kam zu dem Schluss, das Ison eher Seki-Lines ähneln würde.
Im Berichtszeitraum erschienen erste bescheidenen Fotos der Raumsonden SOHO und STEREO A, während es offenbar nicht gelungen war, den Kometen mit der Kamera der Sonde Mars Express zu erfassen.

Die Universität Bonn veröffentlichte eine Pressemitteilung zur Kometenzeit in Bonn.

Mitte Oktober stand die Begegnung von Komet Ison mit Mars und Regulus im Fokus der Astro-Fotografen. Dass ab dem 18.10.13 helles Mondlicht die Beobachtung des Kometen empfindlich störte, hielt erfahrene Fotografen nicht davon ab, Isons Entwicklung weiter zu dokumentieren. Die Helligkeitsschätzungen klafften in diesen Tagen weit auseinander, zwischen 8.8 mag (visuell) und 11.8 mag (CCD). Aktuelle Helligkeitskurven belegten aber, dass Ison um den 20.10.13 ziemlich genau bei 10 mag lag.

Ignacio Ferrin heizte die Diskussionen über seine fragwürdigen Hypothesen erneut an. Die neuesten Fotos des Hubble Space Telescope lieferten allerdings nicht den geringsten Hinweis auf Zerfallsprozesse im Kometenkern. Eine neue Publikation räumte derweil endgültig mit der Mär vom Meteorschauer durch Komet Ison auf. Ein Online-Artikel beschäftigte sich mit dem vor 40 Jahren ebenfalls als "Jahrhundert-Kometen" angekündigten Kohoutek (C/1973 E1), während an anderer Stelle eine ausführliche Übersicht historischer Schweifsterne aus italienischer Perspektive zu finden war.

Zu Beginn des Berichtszeitraums präsentierte der renommierte Astronomie-Journalist Daniel Fischer eine ausführliche Zusammenfassung über die neuesten Entwicklungen rund um Komet Ison. Weitere kurze Updates kamen in den folgenden Tagen. Im November-Heft von "Sterne und Weltraum" erschien ein längerer Beitrag zu C/2012 S1, welcher kostenlos als pdf (326 kb) zum Download angeboten wurde. Ebenfalls frei verfügbar war eine Infobroschüre der indischen "Eyes on Ison"-Campagne (pdf, 2 mb).

Trotz störenden Mondlichts wurde Komet Ison in der 4. Oktoberwoche vielfach fotografiert. Helligkeitsschätzungen waren allerdings kaum möglich. Die spärlichen Angaben deuteten darauf hin, dass C/2012 S1 jetzt etwas heller als 10 mag war, was durch eine aktuelle Helligkeitskurve bestätigt wurde.
Wurden die Arbeiten von Ignacio Ferrin in Fachkreisen sehr kritisch betrachtet, so waren die Daten und Schlussfolgerungen von Nicolas Biver zum weiteren Schicksal Isons ernst zu nehmen. Und demnach war die Möglichkeit, dass C/2012 S1 sich im Laufe des Novembers durch Totalauflösung sang- und klanglos verabschieden würde, durchaus gegeben.

In der Amateurszene stand um den 25. Oktober das Thema 4 Kometen am Morgenhimmel (2P/Encke, C/2012 S1, C/2012 X1 und C/2013 R1) etwas im Blickpunkt, während in Blogpostings die Ursache (Lichtemmission durch angeregtes Dicarbon) der grünen Farbe von Isons Koma erklärt wurde. Eine Meldung der Nachrichtenagentur afp zu Komet Ison machte die Runde durch die Online-Ausgaben zahlreicher deutscher Zeitungen und Magazine (Beispiel).
Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit warf das Projekt Kometenzeit in Bonn seine Schatten voraus, während anderweitig ein Ison-Fotowettbewerb mit einem Preisgeld von US$ 2500,- ausgeschrieben wurde.

Nach dem Wegfall des Störfaktors Mond konnten ab Ende Oktober wieder qualitativ hochwertigere Fotos von Komet Ison gewonnen werden, so z.B. am 27.10.13, am 29.10.13, am 30.10.13 (Animation), am 02.11.13, am 06.11.13 und am 08.11.13. Die jetzt wieder zahlreichen und nicht mehr allzu sehr streuenden Helligkeitsschätzungen belegten in ihrer Summe, dass Komet Ison nunmehr etwa 8 mag hell war. Die Aktivität des Kerns hatte ganz offensichtlich zugenommen, was sich am auffälligsten an dem jetzt deutlich strukturierten Schweif zeigte, aber auch durch Beobachtungsreihen belegt werden konnte.

Die fruchtlosen und von dem offenbar geltungssüchtigen Wissenschaftler Ignacio Ferrin immer wieder neu angefachten Diskussionen über die - nun schon seit Wochen - angeblich bevorstehenden Auflösung von C/2012 S1 setzten sich in den November hinein fort. Auch Modelle der möglichen Schweifentwicklung und die wiederholte Präsentation denkbarer Szenarien führten einzig zu der simplen Schlussfolgerung, dass letztlich niemand eine Ahnung hatte, was mit Ison in den kommenden Wochen geschehen würde.
"Harte" Wissenschaft kam im Berichtszeitraum lediglich in Form von Fotos im mittleren Infrarot, welche mit dem Subaru-Teleskoo auf Hawaii am 22.10.2013 aufgenommen worden waren.

In der Amateurszene stand um die Monatswende Oktober/November unverändert das Thema 4 Kometen am Morgenhimmel (2P/Encke, C/2012 S1, C/2012 X1 und C/2013 R1) im Mittelpunkt. Mehreren Fotografen gelang es, alle 4 in einer Nacht abzulichten (weitere Serie). Manchmal wurden nur 3 aufgenommen, wohingegen Frederik Broms in Norwegen mit dem lichtschwächeren 154P/Brewington sogar noch einen 5. Schweifstern fotografierte. Piotr Guzik legte eine sorgfätige Dokumentation der Entwicklung der 4 Kometen im Oktober 2013 vor.

Am 03.11.13 begann die lange angekündigte Veranstaltungsreihe Kometenzeit in Bonn mit einer Eröffnungsveranstaltung, welche hervorragenden Zuspruch fand. Es folgten der erste Teil eines Kometenseminars sowie ein Vortrag im Deutschen Museum Bonn. Derweil wurde ein weiterer Fotowettbewerb zu Komet Ison ausgelobt; Preisgeld 10000 US$. Aufmerksamkeit gewann der Schweifstern auch durch Berichte zu einem Beobachtungsflug am 08.12.2013.
Eine ganz andere Form der Öffentlichkeitsarbeit stellte das jetzt für alle Browser verfügbare interaktive Ison-Modell dar, welches von INOVE virtual environments entwickelt worden war.

Nach dem 10.11.13 wurde Komet Ison routinemäßig weiterhin fotografiert, so auch mit dem 2-Meter-Liverpool-Teleskop. Dass C/2012 S1 in den letzten Wochen durchaus deutlich an Helligkeit und Aktivität zugenommen hatte, wurde an Hand von Beobachtungsreihen sehr deutlich. Helligkeitsschätzungen sahen Ison bei etwa 8 mag.

Der Satellit Chandra lieferte das erste Foto von Komet Ison im Röntgenlicht. In einem Aufsatz verglich Jakub Cerny die Helligkeitsentwicklung von C/2012 S1 mit derjenigen einer Reihe anderer Kometen, von denen sich einige bei der Annäherung an die Sonne aufgelöst hatten und einige nicht. Die Lichtkurve von Ison fiel aber völlig aus dem Rahmen und ließ daher keine Rückschlüsse zu, was in den nächsten Tagen und Wochen geschehen würde. Am ehesten war Ison mit C/2000 WM1 (Linear) vergleichbar.
In der Amateurszene begleitete Jan Hattenbach Komet Ison mit zahlreichen Blogpostings, die sich u.a. mit der Bearbeitung von Kometenfotos beschäftigten.
Die Veranstaltungsreihe Kometenzeit in Bonn wurde mit einem Seminar über die Großen Kometen fortgesetzt.

Ein am Mittag des 13.11.2013 erstmals gemeldeter Helligkeitsausbruch des Kometen Ison wurde in den folgenden 24 Stunden mehrfach bestätigt, sowohl durch Fotos als auch durch Helligkeitsschätzungen. Demnach hatte C/2012 S1 seine Helligkeit seit dem 12.11.13 von etwa 7.8 mag über 6.1 mag auf mindestens 5.3 mag, vielleicht sogar heller als 5 mag am 15.11.13 gesteigert. Am 16.11.13 stabilisierte sich die Helligkeit bei etwa 5 mag. Fotos wie z.B. von Damian Peach zeigen einen reich strukturierten, mehrere Grad langen Gasschweif. Bei der CIOC macht man sich Gedanken zu den aktuellen Entwicklungen wie seitens des Astronomie-Journalisten Daniel Fischer.
An dunklen, streulichtfreien Orten war Ison jetzt mit bloßem Auge sichtbar. Jedoch störte nun während der verbleibenden Beobachtungsperiode vor dem Perihel durchgehend der Mond mit seinem Licht.

Foto von TRAPPIST
Komet Ison, aufgenommen am 15.11.2013 mit dem TRAPPIST National Telescope am La Silla Observatory der ESO. Das Bild ist ein Komposit aus vier jeweils 30 Sekunden belichteten Bildern, welche durch Filter im blauen, grünen, roten und nahen infraroten Spektralbereich aufgenommen wurden. Aufgrund der Eigenbewegung des Kometen erscheinen die Hintergrundsterne als Folge farbiger Punkte. Credit: TRAPPIST/E. Jehin/ESO . Publiziert unter der Creative Commons Attribution 3.0 Unported license

Von wissenschaftlicher Seite gab es Vorberichte zur Beobachtungscampagne mit einer Höhenforschungsrakete und zur Passage von Komet Ison durch das Sichtfeld der Sonnenbeobachtungssonde SDO.

Jan Hattenbach stellte in einem Blogbeitrag Lesestoff und Informationsquellen zu Komet ISON zu Komet Ison vor.

Am 17.11.13 wurde ein plausibler und durch fotografische Daten untermauerter Erklärungsansatz für den Helligkeitsausbruch vom 13./14.11.2013 geliefert. Demnach waren Teile des Kerns abgesplittert. Allerdings wies die CIOC darauf hin, dass die sprunghafte Aktivitätszunahme des Kometen auch durch Interaktion mit dem Sonnenwind oder einfach durch die ständig zunehmende Sonnenstrahlung verursacht sein worden könnte. In einer Pressemitteilung vom 19.11.2013 schloss sich die Max Planck-Gesellschaft jedoch der Fragmentationshypothese an. Währenddessen veröffentlichte die ESO das bislang vielleicht detailreichste Foto von C/2012 S1, aufgenommen mit dem TRAPPIST-Telescope in La Silla am 15.11.2013. Daneben erschienen auch Bilder des Hubble Space Telescope, des Subaru Telescope und eines Teleskops in Arizona, die allerdings alle vor dem Helligkeitsausbruch aufgenommen worden waren. Das TRAPPIST-Team wiederum meldete am Nachmittag des 19.11.2013 nach einigen Tagen der Stagnation einen erneuten sprunghaften Anstieg der Gas- und Staubproduktion des Kometen.
Obwohl Ison nun zunehmend schwerer zu beobachten war, gelangen erfahrenen Amateuren immer noch ausgezeichnete Fotos.

Die Sichtbarkeitsbedingungen für Komet Ison wurden nach dem 20.11.13 immer ungünstiger, da er zumindest in unseren Breiten nur noch in der Morgendämmerung sichtbar war. Gleichwohl erschienen bis zum 23.11.13 fortlaufend neue Fotos. Am 24.11.13 erfolgten nur noch wenige Beobachtungen. Bruce Gary, der den Schweifstern im August als erster nach der Sonnenkonjunktion wiedergefunden hatte, gelang am 25.11.2013 das wahrscheinlich letzte erdgebundene Foto vor dem Perihel. Die letzten zuverlässigen Helligkeitsschätzungen vom 21.11.2013 sahen Komet Ison bei etwa 3.8 mag. Seit dem zweiten Aktivitätsausbruch vom 19.11.2013 hatte seine Helligkeit demnach um eine gute Größenklasse zugenommen. Er war somit etwa 100mal heller als C/2011 W3 (Lovejoy) bei gleichem Sonnenabstand.

Foto des MSFC
Komet ISON am 19.11.2013 Nov. 19, 2013 aufgenommen mit 3 Minuten Belichtungszeit am 14-inch Telescop des Marshall Space Flight Center.
Bildnachweis: NASA/MSFC/Aaron Kingery. Public Domain

Inzwischen hatte Komet Ison das Sichtfeld der Sonde STEREO A erreicht. Von der Erde aus nahm ihn u.a. das neue Radioteleskop-System ALMA in Chile aufs Korn. Amateurastronomen konnten offenbar einen Natriumschweif nachweisen.

Die Veranstaltungsreihe Kometenzeit in Bonn bot um den 20.11.2013 u.a. Vorträge über das heutige Wissen von den Kometen und über Kometenjagd sowie ein Seminar über die Kometen Ison und Lovejoy an.

Karl Battams publizierte eine persönliche und sehr lesenswerte Halbzeitbilanz der CIOC publiziert.

Die Beobachtung von Komet Ison blieb für den Rest des Monats November Raumsonden vorbehalten. Bereits am 21.11.2013 erschien C/2012 S1 im Bild der Weitwinkelkamera von STEREO A, am Morgen des 26.11.2013 gelangte er in das Blickfeld des COR2-Coronographen auf STEREO B. Aktuelle Ison-Bilder der STEREO-Sonden gab es im Stereo Science Center. In der Nacht vom 26. auf den 27.11.2013 hatte C/2012 S1 das Sichtfeld von SOHO erreicht. Am 28.11.2013 wurden auch Fotos von der Sonde SDO Bilder erwartet. Allerdings war die UV-Kamera nicht für Beobachtungen schwacher Lichtquellen abseits der Sonne ausgelegt, sodass dieses Vorhaben misslang.

Komet ISON im Blickfeld von SOHO
Stündliche Positionen von Komet Ison in den Sichtfeldern LASCO C3 (blau) und LASCO C2 (rot) der Raumsonde SOHO vom 27. - 30.11.2013. Bildnachweis: NASA/STEREO

Am 25.11.2013 wurden Messungen bekannt mit dem Teleskop IRAM im Millimeter-Bereich bekannt, nach denen die Gasproduktion von Komet Ison drastisch eingebrochen war. Dies wurde im Zusammenhang mit anderen Beobachtungen als Hinweis gewertet, dass der Kern von C/2012 S1 zerfallen war. Am folgenden Tag schlossen sich immer mehr Experten der Ansicht an, dass Ison trotz unverändertem Aussehen bereits keinen Kern mehr besaß, sondern nur noch als "Zombie-Komet" seine Bahn zog. Nachdem Ison am Morgen des 27.11.2013 im Sichtfeld der Sonne erschienen war und seine Helligkeit sich binnen 16 Stunden dramatisch von etwa +2 auf etwa -1 mag gesteigert hatte, mussten die Skeptiker ihre Meinung revidieren. Der Komet war nicht nur lebendig, sondern zeigte jetzt das typische "Aufflammen" eines Sungrazers, ähnlich wie im Dezember 2011 Komet Lovejoy. Am Morgen des 28.11.2013, rund 12 Stunden vor der Perihelpassage, hatte Ison eine Helligkeit von etwa -2.5 mag erreicht. In den folgenden Stunden wurde Ison wieder deutlich schwächer, während die Koma immer langgestreckter erschien. Beides wurde als Anzeichen für einen Zerfall des Kerns gewertet.
Die nächste Annäherung an die Sonne (28.11.13, 19:40 MEZ) war auch mit den LASCO-Instrumenten auf SOHO nicht zu verfolgen, weil sie sich hinter den Sichtblenden abspielte. Etwa 2 Stunde später wurden die ersten Nachrufe auf Ison veröffentlicht.

Doch dann tauchte hinter der Sichtblende von LASCO C2 eine Staubwolke auf, welche in den folgenden Stunden bei zunehmender Helligkeit (evt. durch Vorwärtsstreuung des Sonnenlichts bedingt) immer mehr das Aussehen eines intakten Kometen annahm . Nicht nur seitens der Presse sondern auch bei den beteiligten Wissenschaftler war die Verwirrung nun komplett - hatte Isons Kern oder zumindest ein wesentliches Bruchstück den feurigen Ritt durch die Koma doch überstanden?
Am 29.11.2013 präsentierte sich Ison mit einer zentralen Kondensation und zwei Schweifen, von denen einer in der Bahn des Kometen lag. Letzterer bestand aus Staubpartikeln, die bereits vor der Perihelpassage freigesetzt worden waren. Der andere Schweif hatte sich während und/oder nach der nächsten Annäherung an die Sonne gebildet. Erneut boten sich Vergleiche mit den Kometen Seki-Lines (C/1962 C1) und Lovejoy (C/2011 W3) an. Doch während der Kern des letztgenannten erst 1.5 Tage nach dem Perihel komplett zerfallen war, war dies bei Ison offenbar bereits während oder allenfalls 1 - 2 Stunden nach der Begegnung mit der Sonne der Fall. Dies stellte sich am 30.11.2013 heraus, als Ison keine zentrale Kondensation mehr zeigte, sodern nur noch aus den beiden Staubschweifen bestand, welche im Verlauf des Tages immer mehr verblassten. In der Nacht vom 30.11. auf den 01.12.2013 verließ die nun vielfach als "Geist von Ison" bezeichnete Reststruktur das Gesichtsfeld des LASCO C3-Instruments.
Während SOHO die Perihelpassage hervorragend dokumentierte, scheiterten Versuche, den Kometen in Sonnennähe im ultravioletten Spektralberech zu beobachten. Konnte man das im Fall der Raumsonde SDO vielleicht aufmangelnde Empfindlichkeit der Kamera zurückführen, so schied dieser Erklärungsansatz für die extrem empfindliche Kamera auf dem Erdsatteliten PROBA 2 aus.

Rückblicke auf die Geschehnisse vom 28.11. - 30.11.2013:
- Daniel Fischer: Etwas von Komet ISON hat das Perihel überstanden.
- Max-Planck-Gesellschaft: Komet ISON übersteht Höllenritt
- Phil Plait: ISON After Perihelion - The Undead Maybe Somewhat Ex-Comet
- Karl Battams: In ISON's Wake, a Trail of Questions

Komet ISON wandert durch LASCO C3 Komet ISON wandert durch LASCO C2
Passage des Kometen Ison durch die Sichtfelder der Instrumente LASCO C3 (links) und LASCO C3 (rechts) auf der Sonnensonde SOHO


Zusammenstellung verschiedener Bilder der Instrumente LASCO C2 und C3.

Die Teilnehmer eines lange geplanten und am Morgen des 01.12.2013 von Brüssel aus durchgeführten Beobachtungsfluges bekamen wenig überraschend von Komet Ison nichts zu sehen.
3 Tage nach dem Periheldurchgang von Komet Ison bestanden kaum noch Zweifel, dass der Kern von C/2012 S1 sich in Sonnennähe vollständig aufgelöst hatte. Aktuelle Aufnahmen der Sonnenbeobachtungs-Sonde STEREO A zeigten lediglich eine allmählich lichtschwächer werdende Staubwolke.
Zum Abschied von Komet Ison präsentierte Damian Peach eine absolut sehenswerte Kollage der Fotos von C/2012 S1, die er zwischen September und November 2013 aufgenommen hatte. Karl Battams verfasste einen lesenswerten Nachruf auf sein Forschungsobjekt.

Aufnahmen der Sonnenbeobachtungs-Sonde STEREO A zeigten am 04.12.2013 an der Position von Komet Ison immer noch eine fortlaufend lichtschwächer werdende Staubwolke. Eiige Tage später war dieser "Geister-Komet" so weit nach Norden gewandert, dass er an einem nachtdunklen Himmel in Reichweite erdgebundener Beobachtungsmittel geriet. Die erste und einzige glaubhafte Sichtung gelang am Morgen des 07.12.2013 in Spanien. Doch selbst diese Beobachtung erschien angesichts anderer Berichte zweifelhaft. Jedenfalls gab es in der Folge ausschließlich negative Berichte.
Für Laien und Amateurastronomen mochte Komet Ison bereits Geschichte sein, doch nicht für die Forschung. Durch weltraum- und bodengestützte Beobachtungen der Überreste, z.B. mit dem Hubble Space Telescope, hoffte man, den Ursachen des Zerfallsprozesses auf die Spur zu kommen.

Ungeachtet der Auflösung Isons wurde die Veranstaltungsreihe "Kometenzeit in Bonn" wie geplant fortgeführt. Allerdings mussten wetterbedingt zwei Beobachtungstermine (nunmehr für Komet Lovejoy) abgesagt werden.
Der ursprünglich zu Komet Ison geplante Beobachtungsflug am Morgen des 08.12.2013 ab/bis Flughafen BonnKöln hatte stattdessen den Kometen Lovejoy zum Ziel. Im Feldstecher waren auf einer Flughöhe von 41000 ft erstaunliche 2.5° des lichtschwachen Gasschweifs sichtbar (Fotos, Video, Zeitungsbericht 1, Zeitungsbericht 2 Universe Today).
Auch für eine privat organisierte Reise nach Marokko erwies sich Lovejoy als willkommener "Reservekomet" für Ison.

Um den 11.12.13 wurden neue Auswertungen der Beobachtungen des Kometen Ison mit dem Marssonden bekannt. Demnach besaß der Kern von C/2012 S1 wahrscheinlich einen Durchmesser von deutlich unter 1 Kilometer und löste sich bereits kurz vor dem Perihel auf - Ison war also wohl tatsächlich bei der Sonnenpassage bereits ein Zombie-Komet.

Am 20.12.2013 wurde bekannt gegeben, dass die am Vortag mit dem Hubble Space Telescope durchgeführte Suche nach etwaigen Überresten von Komet Ison erfolglos verlaufen ist.

Mehr zur bisherigen Entwicklung von Komet ISON bei Gary W. Kronk (Englisch).